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Effektiver Klimaschutz durch Baumpflanzung

Herkunft, Verbreitung und Entdeckung des Küstenmammutbaums

Anno 1769 wurden die Küstenmammutbäume in Kalifornien erstmals in Reiseberichten beschrieben, nämlich von dem Missionar der Franziskaner, Fray Juan Crespi. Im Jahr 1791 untersuchten die Botaniker Luis Née und Thaddäus Haenke im Rahmen der Malaspina-Expedition die Bäume wissenschaftlich, vergaben aber kurioserweise keinen Namen. Der erste Botaniker, der den Küstenmammutbaum als Taxodium benannt hatte, war Aylmer Bourke Lambert im Jahr 1824. Er ordnete den Baum der Familie der Sumpfzypressengewächse (Taxodiaceae) und der Gattung der Sumpfzypressen zu. Als Art-Epitheton wurde sempervirens gewählt, was so viel heißt wie „immer-lebend“, wahrscheinlich wegen der beeindruckenden Größe und auch des hohen Alters der Bäume. Später, durch den österreichischen Botaniker Stephan Endlicher (er lebte von 1804 bis 1849) wurde der Küstenmammutbaum schließlich in eine eigene Gattung namens Sequoia gestellt. 

Es konnte bisher nicht abschließend beurteilt werden, ob die Bezeichnung – wie üblich erklärt – auf den bekannten Cherokee-Indianer Sequoya oder Sikwayi zurückgeht und was übersetzt Opossum gleichkommt, oder aus dem Lateinischen sequi, sequor hergeleitet ist, mit der Bedeutung „Übriggebliebene“ (von den fossilen Vorfahren). Durch einige Wirrungen blieb der neue Gattungsname Sequoia lange Zeit unbekannt. Noch Mitte des 20. Jahrhunderts wurde in der Gärtnerausbildung in Deutschland der Name Taxodium sempervirens gelehrt und im Deutschen die Bezeichnung „Immergrüne Sumpfzypresse“ verwendet, obwohl der Baum in Meyers Konversationslexikon 1908 oder schon früher als Sequoja sempervirens bezeichnet wurde. Hier kommt auch der verbreitete Irrtum auf, dass sempervirens in der Übersetzung = "immergrün" bedeute. Es ist insofern aber eine richtige Auslegung, weil die echte Sumpfzypresse (Taxodium distichum) ihre Nadeln im Winter vollständig abwirft, während der Küstenmammutbaum seine behält, also immergrün ist.

Die Vorfahren der heutigen Mammutbäume (mit den Gattungen Sequoia, Sequoiadendron und Metasequoia) haben sich vor etwa 200 Millionen Jahren entwickelt. Man schätzte aus fossilen Funden, dass es etwa 40 verschiedene Sorten der Mammutbäume gab. Die größte geografische Ausdehnung hatten die Gattungen der Mammutbäume 65 bis 38 Millionen Jahre vor unserer Zeitrechnung, und zwar über alle Kontinente der Nordhalbkugel, bis nach Grönland und Spitzbergen. Nach der Umweltkatastrophe, welche die Dinosaurier vor ca. 65 Millionen Jahren zum Aussterben brachte, haben sich die Mammutbäume wohl prächtig entwickelt. Die Verbreitung und Menge müssen beachtlich gewesen sein. Die riesigen Braunkohlelager der Nordhalbkugel bestehen zum größten Teil aus Resten des Küstenmammutbaums. Die jüngsten fossilen Funde in der Braunkohle in Deutschland sind etwa 13 Millionen Jahre alt. Vor etwa 26 Millionen Jahre begann der weltweite Rückzug der Sequoia-ähnlichen Bäume und sie verschwanden aus Ost-Nordamerika, Europa und Grönland. Die Arten der Gattung Metasequoia, die von Sibirien bis Japan und über ganz Asien weit verbreitet waren, verschwanden vor etwa 20 Millionen Jahren. Spätestens vor 6 Millionen Jahren waren die Mammutbäume in Europa vollständig ausgestorben. Die möglichen Gründe dafür sind vielfältig: Klimaschwankungen mit kalten Wintern, Trockenperioden, Eiszeiten, starke Konkurrenz durch andere Bäume, Blattpflanzen und Gräser.


Nahe Verwandte

Die Sumpfzypresse (Taxodium distichum) ist mit dem Chinesischen Mammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) für das ungeübte Auge verwechselbar. Auch andere Spezies aus der Familie der Zypressengewächse sind den Sequoias recht ähnlich.

Als "Chilenischer Mammutbaum" wird die Fitzroya cupressoides bezeichnet. Sie wächst relativ langsam, kann aber ein sehr hohes Alter von über 3500 Jahre erreichen.

Die weit verbreitete Japanische Sicheltanne (Cryptomeria japonica) findet sich als Zier- und Parkbaum, auch in forstlichen Versuchspflanzungen in vielen Ländern, bis hin zu dichten Waldbeständen auf der Hauptinsel der Azoren, wo sie die einheimischen Bäume verdrängt hat. Die jungen Zweige sehen denen des Bergmammutbaums verblüffend ähnlich.



Sumpfzypresse, Taxodium distichum Zweige und Nadeln der Sumpfzypresse, Taxodium distichum: Es besteht eine Ähnlichkeit mit dem Chinesischen Mammutbaum; Metasequoia glyptostroboides. Bei letzterem sind die Kurztriebe jedoch streng gegenständig angeordnet. Foto: Agnieszka Kwiecień, Wikimedia commons






Chilenischer Mammutbaum, Fitzroya cupressoides Chilenischer Mammutbaum, Fitzroya cupressoides. Die Bäume wachsen langsam, können sehr alt werden. Foto: Wikimedia commons, Gagea















Japanische Sicheltanne, Cryptomeria japonica Habitus der Japanische Sicheltanne, Cryptomeria japonica. Wird oft Kleiner Bruder des Mammutbaums genannt. Foto: Wikimedia commons, Crusier




















Cryptomeria japonica, Japanische Sicheltanne, Zweige ähnlich Sequoiadendron Cryptomeria japonica, Japanische Sicheltanne, Zweige ähnlich Sequoiadendron giganteum, dem Bergmammutbaum. Foto: Wikimedia commons, BotBln




















Quelle:

Snyder, James A., "The ecology of Sequoia sempervirens : an addendum to "On the edge : nature's last
stand for coast redwoods"" (1992). Master's Theses. 508.
DOI: https://doi.org/10.31979/etd.yh6m-mnbk
https://scholarworks.sjsu.edu/etd_theses/508

 
 
 
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